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Die Geschichte des Piercings

Initiationsritus oder Schmuck - Piercing ist ein universelles Phänomen, welches in fast allen Kulturen zu finden ist!

Von den frühesten Tagen des Zusammenlebens an haben sich Menschen dekoriert. Schon immer wollten sie damit die Zugehörigkeit zu ihrer Gruppe anzeigen und sich gleichzeitig aus dieser hervorheben.

Piercing war dazu während der ganzen Menschheitsgeschichte ein geeignetes Mittel. Das Durchbohren von Körperteilen zeigte dabei - wie auch das Tätowieren oder ähnliche Veränderungen des Körpers - fast immer den Übergang vom Kind zum erwachsenen Menschen an: Der Rite - of - Passage, das Überwinden der mit dem Piercing verbundenen Schmerzen vor Zeugen; der Stolz von nun an dazuzugehören, mit den Erwachsenen jagen oder kochen zu dürfen, heiraten zu können, kurz: ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft zu sein, ist ein universales Merkmal und kam wohl fast in allen Kulturperioden und Lebensräumen der Menschheit vor.

Aufgrund der Vergänglichkeit des menschlichen Körpers ist es schwierig, greifbare archäologische Belege zu finden, die beweisen, dass Piercing schon immer ein universelles Phänomen war. Wir müssen uns daher auf erhaltenen Schmuck, die Darstellung in der Kunst und später auf zeitgenössische Berichte verlassen, wenn wir die Geschichte des Piercings erforschen wollen.

Die frühen Spuren des Piercings führen in die jüngere Steinzeit Afrikas zurück. Neolithische Funde beweisen, dass die Menschen bereits vor über 7000 Jahren in Algerien Gehänge in ihren Ohrläppchen trugen, diese wurden mit Hilfe von Tierknochen und Zähnen zu Schmuckstücken. Auch auf alten Pharaonendarstellungen (ca. 1400 - 1300 vor Christus) aus Ägypten findet man Hinweise auf Ohrschmuck! So weist auch die berühmte Tutenchamun Goldmaske Ohrlöcher auf, von den prächtigen Goldohrringen, welche als Grabbeigabe gefunden wurden, ganz zu schweigen. In Europa findet man nicht so viele Spuren des frühen Piercings. Einer der wenigen Beweise ist jedoch die ca. 2600 Jahre alte keltische Bronzemaske aus der Hallstattkultur. Diese weist sogar mehrere Ohrlöcher auf beiden Seiten vor!

Im antiken Griechenland und in Rom war ein unversehrter Körper das Idealbild.

In Mittelamerika hatte man wiederum eine wahre Hochburg des Piercings. Als Opfer für die Götter wurden hier früher Ohren, Zunge und Wange mit Dornen und Stäbchen durchbohrt. Dieser Schmuck wurde allerdings nicht immer getragen, er wurde nur für spezielle Anlässe eingesetzt. Zum Beispiel für mehr Fruchtbarkeit für das Land oder um die Götter milde zu stimmen. Bei den alten Indianerstämmen waren die Labretpiercings (Unterlippe) sehr beliebt.

Auch die Eskimos trugen Schmuck in der Unterlippe, aber auch in der Nase und den Ohren. Der Piercingschmuck wurde aus Naturmaterialien hergestellt, so trugen sie zum Beispiel Schmuck aus Muscheln, Adlerfedern oder Barthaaren von Seelöwen. Auch hier gab es eine Hierarchie die man anhand des Gesichtsschmuckes deutlich erkennen konnte. Der Gesichtsschmuck machte sie attraktiv und die Eskimos glaubten, dass die Eigenschaften eines kraftvollen Tieres durch das Tragen des jeweiligen Piercingschmuckes (z. Bsp. Feder eines Adlers) auf den Träger übergehe. In Asien findet man heutzutage noch Rituale welche nach dem Fasten "das Opfer bringen für die Gemeinschaft", oder "das Leiden zum Wohle der Familie" bedeuten.

Ein Beispiel hierfür ist das Vegetarian Festival auf der Insel Phuket in Thailand. Hier sieht man Menschen, wie in Trance versetzt, mit durchbohrten Wangen, in denen sie als Beispiel Blumen oder Speere tragen.

Gehen wir zurück in unseren europäischen Raum. Was ist mit den Piraten und ihren goldenen Ohrringen?

Irgendwie gab es schon immer, überall und in fast jeder Kultur Körperschmuck. In den frühen 70igern tauchten in London seltsam aussehende Jugendliche auf, wir bezeichnen sie heute als Punks. Sie trugen Nasenpiercings und hatten Sicherheitsnaldeln im Ohr. Mit ihrem damals provokanten Äußeren wollten sie die Erwachsenen und Spießer provozieren und sich vom aufstrebenden Kommerz abheben.

Im Jahre 1975 wurde die Firma Gauntlet gegründet, nun gab es erstmals industriell hergestellten Piercingschmuck. Viele Piercer die schon seit einigen Jahren im Geschäft sind, kennen sie noch, die alte Gauntlet Piercingmethode: "put the neelde into the kork". Natürlich gibt es heute weitaus professionellere Schmuckhersteller, in Deutschland sind wohl die Firmen Wildcat und Go2 marktführend. Mit ihrem Wildcat Partner Programm werden ausgesuchte Studios überprüft und nehmen regelmäßig an Fortbildungen teil. Bei diesen Herstellern legt man viel Wert auf die Qualität des Schmuckes, auch während der Schmuckherstellung, was man bei manch anderem Hersteller leider vergebens sucht.

Unser Fazit für Euch:

Jeder Mensch ist einzigartig und hat seine eigene Art und Weise sich auszudrücken. Dieses kann man auch als Abgrenzung von der kommerziellen Bevölkerung sehen. Ob wir dies mit Tattoos, Piercings, Scarifications, Frisuren, oder einfach nur mit Kleidung machen ist eigentlich völlig nebensächlich. Die Hauptsache ist doch, dass man sich in seiner eigenen Haut wohl fühlt und sich selbst gefällt! Also schmückt Euch mit dem was Euch gefällt!